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Ripmark

Installationen in Berlin 2018 und Dhaka 2022

Während sich die westliche Welt darüber freut, dass sie schön billig Fashion shoppen gehen  und die Eröffnung eines neuen Tempel der Billig-Modekette PRIMARK am Berliner Zoo bejubeln kann riskieren anderswo Näherinnen ihr Leben, um unter unmenschlichen Bedingungen für einen Hungerlohn, meist ohne ausreichenden Arbeitsschutz, geschweige denn eine soziale Absicherung, die Mode zu produzieren, die hier in den Regalen landet.

Natürlich sollte nicht nur Primark boykottiert werden. Auch andere Billigketten lassen unter schlechten Bedingungen produzieren. Aber wer T-Shirts für 2 Euro und Schuhe für 8 Euro als angemessen betrachtet, schreibt der Kleidung jeglichen Wert ab. Das ist nicht nur unmoralisch, sondern auch unmenschlich.

Dhaka, Bangladesch

Der Morgen des 24. April 2013. Rana Plaza, ein achtstöckiger Fabrikkomplex am Stadtrand von Dhaka, stürzte ein und begrub innerhalb von Sekunden Tausende von Menschen unter sich. Mehr als 5000 Arbeiter befanden sich zu diesem Zeitpunkt in den Textilwerkstätten. 1136 von ihnen starben in den Trümmern des Gebäudes, und über 2000 wurden verletzt. 

Am Tag vor dem Unglück waren gefährliche Risse in dem Gebäude entdeckt worden. Dennoch waren viele Menschen gezwungen, ihre Arbeit fortzusetzen.
Im Rana Plaza wurde hauptsächlich Kleidung für den Export für europäische Unternehmen wie Primark, Benetton, Zara und Mango hergestellt. Aber auch für große deutsche Unternehmen wie C&A und KiK.

Dieser Vorfall sollte alles verändern. Aber das tat er nicht.
Die Textilarbeiterinnen und -arbeiter, oft Minderjährige, arbeiten jetzt mit einem neuen Mindestlohn von 54 Euro. Pro Monat. Mit Schichten von bis zu 16 Stunden, 7 Tage die Woche.

Am Ground Zero dieses Unglücks setzte das Kollektiv 2022 erneut eine Friedhofssituation mit Primarktüten um.