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ADBUSTING

Diverse als extremistisch eingestufte Plakataktionen

Adbusting ist eine Form politischer Kunst. Sie gestaltet Werbung um, hängt falsche Plakate auf oder nutzt Werbeplätze für eigene, oftmals satirische Kampagnen.

Staatliche Behörden kriminalisieren zunehmend die Kunstform des Adbustings. Geheimdienste und Polizei stellen der Aktionskunst nach, sogar das Terrorabwehrzentrum befasste sich mit den Kommunikationsguerilleros.

ECHTE LIEBE. DORTMUND, 2019

Für einen kurzen Moment wirkte es tatsächlich glaubhaft, dass der BVB diese Plakate in Auftrag gegeben haben könnte. Sie sahen professionell aus, sie trugen das Logo des Klubs und hatten den netten Hashtag #EchteLiebeStattRechteTriebe. Man konnte sich zwar etwas wundern über die markigen politischen Sprüche, aber die PR-Abteilung des BVB ist eine, der man das durchaus zugetraut hätte. Regionale Medien lobten das „starke Signal“ des Fußballklubs gegen Rechts. Dann war alles doch ein Fake.

TAZ

Leider tun sich die allermeisten Fußballvereine nach vor vor sehr schwer damit, klar öffentlich Stellung gegen Nazis in den eigenen Reihen der Fans zu beziehen– so auch der BVB, der in seiner Stadt mit dem Stadtteil Dorstfeld ganz offensichtlich ein ganz besonderes Problem mit Nazis hat.

DEUTSCHLAND, 2020

Als die SPD mittels Adbusting für ihre Flüchtlingspolitik in der Zeit Coronas kritisiert wurde, beklagte deren Verband in Essen eine „Verleumdungskampagne“ und „hohe kriminelle Energie“, die den „demokratischen Diskurs“ beschädige. Man habe Strafanzeige erstattet und sei im „ständigen Austausch“ mit der Polizei., die extra dafür eine Sonderkommission gegründet hat.

Darunter geht es bei der SPD wohl nicht, wenn ein paar Plakate ausgetauscht werden.

Die Aktionsform des Adbusting ist im Teil Gewaltorientierter Linksextremismus angesiedelt, um den thematischen Zusammenhang zwischen Adbusting als strafbare Aktionsform zur Diskreditierung der Vertreter des Staates durch Linksextremisten und gewaltsamen Aktionsformen zu wahren.

Die Bundesregierung

Immer wieder ist auf Bundeswehrplakaten das Wort "Führen" zu lesen. Kritik, das Wort könne negative Assoziationen hervorrufen, wiegelt die Armee ab. Das zeugt von einer erschreckenden Unsensibilität.

Sprache hat eine ungeheure Macht. Das weiß jeder Mensch, der schon einmal beleidigt wurde. Oder bei dem oder der ein Satz, oder nur ein einzelnes Wort, dafür sorgte, dass Erinnerungen aufkamen, vergangener Schmerz reaktiviert wurde, Unwohlsein hervorrief.

Die Bundeswehr ist sich dieser Macht der Sprache offenbar nicht bewusst. 
Erst als es durch eine Adbustaktion im wahrsten Sinne plakativer dargestellt wurde , reagierte die Bundeswehr darauf.


#BOYCOTTAIRBNB, BERLIN, 2016

Die erste Adbustaktion, bevor wir das Wort Adbust wirklich kannten, war 2016.
Das Phänomen der Gentrifizierung war relativ neu aber allgegenwärtig.
AIRBNB  war im Zenit seines Streifzuges durch die Großstädte der Welt und sogenannte Superuser scheffelten Millionen.